Obwohl die AGFA bereits seit 1909 in Wolfen Kinofilme produziert hatte, stellte sie erst 1928 eine 16mm Kamera vor und folgte 1937 mit der Movex 8.
AGFA wurde nach dem Krieg zerschlagen, es folgten Zukäufe (im Westen) und endlose Namens-und Lizenzkonflikte.
Ähnlich wie Kodak lag es AGFA vorwiegend am Filmumsatz und so ist die Kameraentwicklung - trotz einiger Innovationen im Stillfotobereich - etwas unbeholfen und verwirrend. Für mehr Informationen empfehle ich Wikipedia.
AGFA Movex 8 1937

agfa movex 8 foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

 

AGFAs erste 8mm Kamera. Die überdimenionierte Kurbel, statt des üblicheren Schlüssels, lässt sich raffiniert einklappen.

Belichtungsmessung gab es bei diesem ersten Modell noch nicht, dafür eine komplexe Drehskala. Wenn man diese studiert, gewinnt man noch mehr Respekt für die ersten Filmer!
Film konnte in kompakte Kassetten vorgeladen werden, was die Reisefestigkeit verbesserte, denn Filmwechsel unterwegs konnte problematisch sein.

Objektiv Agfa Kine Anastigmat 1:2,8/12mm
   
Belichtung  
Neupreis RM 145,-

agfa movex 8 foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin 

MOVEX 88 1956
movex 88 foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

Fast 20 Jahre  und eine "8" mehr, aber so sehr unterscheidet sich diese erste 88 nicht von ihrem Vorkriegs-Vorgänger.
Die Kurbel ist einem preiswerteren Schlüssel gewichen und das Gehäuse ist etwas runder.
Aber die anspruchsvolle "Belichtungshilfe" ist immer noch vorhanden.

Die 88 leitete eine lange Serie von Movex Modellen ein, die nach und nach Belichtungsautomatik, großen Sucher und andere Verbesserungen mit sich brachten.

Objektiv Agfa Kine Anastigmat 1:2,5/11mm
   
Belichtung manuell
Neupreis DM 210,-

  movex 88 foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

MOVEX Reflex 1962

movex reflex foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

agfa movex reflex foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

Eigentlich könnte diese Kamera auch "Movex Respekt" heißen, denn selbst heuzutage würde man mit diesem Teil Aufsehen erregen. Und man sollte unbedingt ein Stativ dabei haben, denn mit über einem Kilo ist die Kamera selbst mit dem Handgriff ein echter Brocken.
Aber definitiv auch "geil":
Mit der riesigen Sonnenblende vor dem auswechselbaren Schneider Variogon, den gut plazierten Kontrollelementen und dem sauberen Design ist diese Kamera wahrscheinlich AGFAs beindruckendstes Normal8 Produkt.

Objektiv Schneider Variogon  1:1,8/7,5-37,5mm
   
Belichtung Automatik
Neupreis DM 1245,-

 

 

 

AGFA Microflex 100 1969
microflex foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

Eleganter geht's nicht!
Die logische Fortsetzung der Movex 88 Serie: Die Microflex, noch in München gebaut, war die damals kleinste Zoom-Reflex-Kamera Zeit und da sie bequem in eine Aktentasche passte, wurde sie schnell zum Statussymbol für den reisenden Geschäftsmann.
Das schwarz-chrom gehaltene Gehäuse liegt toll in der Hand und man spürt die Sorgfalt, die in die Herstellung ging. Klar, der Zoom war etwas kurz, aber dabei zu sein ist wichtiger als Brennweite.

Objektiv Agfa Movaron 1:1,9/10-25 mm
   
Belichtung CdS Vollautomatik
Neupreis DM 592,-
AGFA Family 1980

Kaum zu fassen!
Obwol sich 1980 Video bereits as Nachfolgeformat durchgesetzt hatte, versuchte AGFA noch einmal, sich mit diesem grotesken Unikum gegen den Strom zu stämmen.

Millionen wurden in die Entwicklung dieser Playmobil-ähnelnden Kamera-Projektor Kombination versenkt, die bereits bei ihrer Vorstellung Unglauben hervorrief und definitiv AGFAs Untergang beschleunigte.

Die Kamera konnte Einzelbilder markieren, die dann mittels des zugehörigen Projektors im Stillstand zu bewundern waren.
Ein Stück Plastik, das mit seiner Absurdität die Verzweiflung einer deutschen Kameralegende bescheinigt.

Objektiv Agfa Movaron 1:1,5/10mm
   
Belichtung ?
Neupreis DM 490,- einschließlich Projektor

 

Home        weiter


Die hier abgebildeten Logos und Markenzeichen gehören den respektiven Firmen und dienen nur der historischen Darstellung.

Seite unterhalten von Schmalfilm-Archiv in Berlin. Wir digitalisieren Normal 8, Super 8 und 16mm Filme in 1080p Full-HD, nun auch als codec-freie Bildsequenz.
Texte und Fotos © 2010, Eckhard Behme