Rolex, Revox, Bolex ... drei schweizer Firmen, die stets kompromisslose Qualität und kompetenten Luxus verkörperten. Marlene Dietrich, Clark Gable und viele andere Promis wurden oft mit einer Bolex gesichtet.

Bolex (ggr.1927) wurde 1930 von Paillard übernommen und machte seinen Ruf mit der ersten selbsteinfädelnden 16mm Kamera, der H16, die auch heute nocht heißbegehrt ist und dementsprechend hohe Preise bringt.
Ab 1942 produzierte Bolex auch 8mm Kameras, versuchte sich in den 70ern kurz im Super8-Feld und wurde dann von Eumig übernommen, das selber schon am Angrund stand.
Heute ist der Kern der alten Bolex Firma der einzige der hier aufgeführten Hersteller, der auch heute noch 16mm Kameras produziert.
Paillard-Bolex L8 1946
bolex L8 foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

Die hier gezeigte L8 bildet das Fundament, auf dem Bolex seine 8mm Amateurserie bis in die 60er weiterentwickelte.

Basis ist ein ausgeprochen kompaktes und leichtes doch extrem robustes Gehäuse, das mit echtem Marocco-Leder und seiner ausgezeichneten Verchromung der "Nähte" und Kontrollelemente die Jahrzehnte fast spurenlos überstanden hat.

Die L8 hatte echte Wechselobjektive, also keine Vorsätze, und ihr schweizer Uhrwerk klingt noch heute absolut ruhig und konstant.

Objektiv Schneider Xenoplan 1:1,9/13mm
  Yvar 1:2,8/12,5; Steinheil Cassar 3,5/36
Belichtung  
Neupreis DM 730,-

Bolex D8L 1959
bolex D8L foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

Diese Weiterentwicklung der 8er Reihe - mit einem 3-Linsen Revolverkopf ausgestattet - basiert immer noch grundsätzlich auf dem gleichen Gehäuse mit den gewohnten Qualitäten.

Die Kamera liegt wunderbar in der Hand und nur der winzige Sucher stellt ein Manko dar, obwohl die Bolex Ingenieure mit einem genialen, einschweinkbaren optischen Vorsatz die extreme 5,5mm Weitwinkelperspektive ermöglichten.

Die D8L ist mein Lieblingsspielzeug und steht daher oft auf dem Kaffeetisch. Es ist einfach unglaublich, wie seidig sanft alle Objektiveschnecken und verschiedenen Hebel noch funktionieren.

Objektiv Schneider Xenoplan 1:1,9/13mm
  Xenar 1:2,8/38mm; Cinagon 1:1,8/5,5mm
Belichtung  
Neupreis DM 1.100,-

bolex d8l foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

Bolex Zoom Reflex P3 1963

bolex p3 foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

bolex p3 foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin  

Im Vergleich zu seinen Wettbewerbern, wie der Nizo FA3, behält die Bolex ihr charakteristisches, komplexes Aussehen, das sie - mit einer Art Raubvogelblick - etwas skuril aber durchaus attraktiv daherkommen lässt.

Vor der P3 gab es ein motorisiertes Schneider-Zoom mit separatem Reflex-Sucher, mit dem die oben gezeigte D8L bestückt werden konnte.

Bei der P3, dagegen, handelt es sich bereits um eine bona fide Reflexkamera und der Sucher ist, verglichen mit den früheren Durchsichtsuchern, ein echter Fortschritt, besonders, weil Bolex ihm guten Kontrast gegeben hat.

Wunderbarer Handgriff, übrigens, der dieser ohnehin leichten Kamera ein vorzügliches Händling verleiht.

Objektiv Pan Cinor Sam Berthiot 1:1,9/8-40mm
   
Belichtung  
Neupreis DM 1.390,-

bolex foto copyright schmalfilm-archiv.de berlin

Home        weiter 


Die hier abgebildeten Logos und Markenzeichen gehören den respektiven Firmen und dienen nur der historischen Darstellung.

Seite unterhalten von Schmalfilm-Archiv in Berlin. Wir digitalisieren Normal 8, Super 8 und 16mm Filme in 1080p Full-HD, nun auch als codec-freie Bildsequenz.
Texte und Fotos © 2010, Eckhard Behme